Wir haben guten Grund stolz zu sein. Alle Pfarrgemeinden der Diözese Kärnten/Osttirol haben ihre Daten für das Projekt „Klimaschutzkonzept der Gesamtkirche“ gemeldet. So wurde u.a. von 8 Pfarrgemeinden gemeldet, dass sie bereits die Sonne zur Energieerzeugung (Solaranlagen/Solarthermie) und für Warmwasserbereitung verwenden - und wir gehören schon seit Jahren dazu.
Hoffnung gibt auch, was sich in Österreich in der Industrie tut. In Kärnten und der Steiermark z.B. gibt es den Green Tech Cluster, wo es um Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft geht und rund 250 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an grünen Lösungen für die Zukunft arbeiten.
Experten zufolge entscheidet sich die Zukunft unseres Planeten in den nächsten 10 Jahren.
Wir stehen am Schnittpunkt – geht es bergauf in Richtung Veränderung, um den Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5°C Ziel zu begrenzen, oder geht es bergab, mit katastrophalen Auswirkungen für Mensch und die Biodiversität.
Wir haben es in der Hand, und wenn ich mir die Ergebnisse des Fragebogens anschaue, so gibt es viel Hoffnung auf Grund Eures Engagements und der vielen tollen Projekte!
Wenn die Politik, die Industrie und die Kirche gemeinsam an einem Strang ziehen, dann sieht es für uns und die zukünftigen Generationen schon besser aus! Unser Engagement trägt Früchte!
So eine Info von Mag. Almut Starzacher, sie ist Umweltbeauftragte für Kärnten und Osttirol.


Klimabrief Feber 2022 von Herwig Sturm - Vernunft und Gewissen

Die Klimakrise ist eine Herausforderung für Vernunft und Gewissen.
Die Vernunft misst den Anteil an Treibhausgasen in der Luft und stellt fest, dass er sich seit der vorindustriellen Zeit nahezu verdoppelt hat. Aus einer Schutzdecke, die unseren Planeten bei angenehmen 15°C gehalten hat, wurde eine Heizdecke, die zu einer Steigerung der Temperatur um bis jetzt 1,5°C geführt hat und weiter steigt.
Die Vernunft schaut in die Zukunft und erkennt, dass Veränderungen drohen, sog. Kipppunkte, deren Auswirkungen nicht mehr gut zu machen sind: das Abschmelzen der Eischilde in Grönland und in der Antarktis, das Auftauen der Permafrostböden, das Abholzen der Regenwälder.
Die Vernunft schaut aus dem Fenster und sieht, dass auch wir im schönen Mitteleuropa bereits betroffen sind von Starkregen, Hitzeperioden und Orkanen.
Die Vernunft weiß, was zu tun ist: rasches Ende des Verbrennens von Kohle, Erdöl und Gas.
Radikaler Umstieg auf erneuerbare Energie. Ende der Zerstörung der Meere, von Ackerboden und Wald. Ende unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, Umkehr zu einer behutsamen und nachhaltigen Lebensweise.
Beim Gewissen gibt es ein trauriges, das sich in Ausflüchten verkriecht: „Was kann ich denn dafür. Was kann ich schon dagegen tun. Mein Beitrag ist ohne Belang; also kann ich es gleich lassen“.
Und dann gibt es ein fröhliches, waches Gewissen. Das sagt: „Du bist nicht alleine; wir sind Viele. Gemeinsam können wir die Atmosphäre schonen und den Raubbau beenden.
Gemeinsam können wir unseren Lebensstil ändern. Mit vereintem Mut und Phantasie kann die Revolution unseres Energieverbrauchs gelingen. Wir sind nicht mehr Totengräber der Schöpfung, sondern werden frei zu einem Leben, das dem Leben dient“.
Ostern: die Selbsthingabe Jesu in Leiden und Tod ist auf wunderbare Weise zur Befreiung geworden für Viele aus Selbstsucht und Angst.
Die Wende von Verschwendung und Raubbau hin zu einem behutsamen und nachhaltigen Leben wird ein Ostern sein: das Wunder der Befreiung von Erde, Wasser und Luft, die Auferstehung von Gerechtigkeit und Frieden für alle Lebewesen und Völker.
„Ein Licht wird aufgehen über denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes und richten unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ Lk 1,79

Herwig Sturm,
Botschafter für das Jahr der Schöpfung